Die Dorn-Therapie ist eine sanfte, manuelle Behandlungsmethode, die zum Einsatz kommt, um Wirbel- und Gelenkblockaden zu beheben. „Sanft“ bedeutet in diesem Fall, dass keine langen Hebel und keine Impulstechniken angewandt werden, sondern vor allem der konstante Druck der Hände.
Die Dorn-Therapie geht auf Dieter Dorn zurück, der die Methode 1975 entwickelt hat. Der Auslöser war ein Hexenschuss, unter dem der Landwirt und Sägewerkbesitzer aus Lautrach im bayerischen Allgäu litt. Er suchte deswegen einen alten Bauern im Nachbarsdorf auf, der ihn mit einer einfachen, manuellen Behandlung von seinen Schmerzen befreite. Dorn erlernte daraufhin diese Handgriffe und wandte sie zunächst im Bekanntenkreis an.
Erste Erfolge erzielte er bei den chronischen Kopfschmerzen seiner Frau, später begannen sich Nachbarn, Kollegen und Kunden mit Wirbelsäulen- und Gelenkproblemen an ihn zu wenden. Mitte der 1980er-Jahre wurde der Orthopäde und Chirurg Thomas Hansen auf Dieter Dorn aufmerksam und regte ihn dazu an, Seminare zu veranstalten, um auch anderen Menschen die Ausübung seiner Methode zu ermöglichen. So verbreitete sich die Dorn-Therapie, die vor allem im deutschsprachigen Raum genutzt wird und auch in der Schweiz sehr populär ist.
Ziel der Dorn-Therapie ist es, den Körper von unten nach oben zu begradigen. Da sich die Statik des Menschen von den Füssen als Basis über die Beine, das Becken und die Wirbelsäule bis zum Kopf aufbaut, wird in dieser Reihenfolge behandelt. Diese sogenannte „aufbauende Reihenfolge“ der Behandlung ist elementar. Eine komplett durchgeführte Dorn-Therapie schliesst alle Gelenke des Körpers mit ein.
Zum einen soll der Therapeut Differenzen der Beinlängen korrigieren. Und zum anderen soll er Wirbel, die sich nicht in ihrer normalen Position befinden, ohne massiven mechanischen Druck in die richtige Position zurückbringen. Die Dorn-Therapie beruht auf der Annahme, dass schon leicht verdrehte Wirbel zu chronischen Schmerzen führen, vor allem im Rücken- und im Gesässbereich.
Der Therapeut arbeitet nur mit seinen Händen, er benutzt keine Medikamente oder Hilfsgeräte. Blockierte Wirbel bringt er oftmals mit einem Daumendruck in die richtige Position zurück. Dabei muss der Patient durch bestimmte Bewegungen mithelfen. Dessen Mitarbeit spielt bei der Dorn-Therapie ohnehin eine grosse Rolle. So gehören zur Therapie auch Selbsthilfe-Übungen, die der Patient zu Hause über einen gewissen Zeitraum täglich durchführen muss.